Spazieren wir um den St. Moritzersee herum bis zum Oscar-Niemeyer-Haus. Das Haus ist in der Schweiz das einzige Gebäude des berühmten brasilianischen Architekten, der als Wegbereiter der modernen brasilianischen Architektur gilt. Weiter dem Seeufer entlang bis zum Parkhaus Serletta. Die Parkhaus-Plattform, die über den See ragt, ist ein weiterer urbaner Akzent in der Architektursilhouette von St. Moritz. Der langen Rolltreppe entlang geht's zum Badrutt's Palace Hotel, das mit seinem markanten Bau schon seit jeher die St. Moritz-Skyline prägt. Auf der Via Serlas finden wir weitere architektonisch wertvolle Gebäude – allen voran Norman Fosters Murezzan-Komplex. Vor der bekannten Konditorei Hanselmann erhaschen wir einen Blick auf das wahre St. Moritzer Meisterwerk des britischen Architekten: die Chesa Futura. In die Fassade des UFO-ähnlichen Gebäudes sind ca. 250'000 Schindeln aus Lärchenholz verarbeitet worden. Ein krasser Gegensatz dazu bildet die Chesa Veglia, ein altes Engadiner Bauernhaus aus dem Jahre 1658, das heute als Restaurant fungiert.
Wenige Meter davon entfernt befindet sich das Kulm Hotel – das erste St. Moritzer Hotel überhaupt, indem 1864 nichts weniger als die Winterferien erfunden worden sind. Gleich gegenüber der schiefe Turm, Wahrzeichen aus dem 12. Jahrhundert und Teil der 1890 abgebrochenen St. Mauritius-Kirche. Bis heute ist er mit seiner Neigung von 5.5 Grad eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten von St. Moritz. Ein paar Schritte entfernt: Der olympische Eispavillon von 1905, der von Stararchitekt und St. Moritz-Freund Norman Foster renoviert und erweitert worden ist. Als Kulm Country Club beherbergt es ein öffentliches Restaurant mit Terrasse, eine Bar-Lounge sowie einen Schlittschuhverleih. Das unweit entfernte Cresta Run Club House erinnert viel mehr an Steve McQueens 70iger-Jahre-Rennporsche als an ein typisches Engadinerhaus. Genau wie das unweit entfernte Olympiastadion der Olympischen Winterspiele 1928 und 1948. Das seit zwei Jahrzehnten nicht mehr genutzte Gebäude hat der Möbeldesigner Rolf Sachs, ein mit St. Moritz eng verbundener Sport- und Kulturfreund, restaurieren lassen und zu seinem Wohnhaus gemacht.
Wer noch weiter spazieren möchte, sollte sich das Segantini Museum anschauen. Der imposante Zentralbau am steilen Hang über dem St. Moritzersee weist nach Osten, zum Schafberg, dem Sterbeort Segantinis. Die Architektur von Nicolaus Hartmann (1880–1956) orientiert sich am monumentalen Pavillon, den der Künstler für die Pariser Weltausstellung (1900) entworfen hatte. Relativ neu hingegen ist die Quattro Bar. Die futuristische Skihütte auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia ist 2014 mit dem international bekannten Design-Award von Red Dot ausgezeichnet worden.